top of page

Regler Setup 1x1

In letzter Zeit ist vermehrt die Frage aufgekommen, was das ideale Regler Setup ist und welche Werte was genau bewirken. Daher führe ich in diesem Beitrag nun meine Erfahrungen aus, wie ich jeweils mein Regler Setup für unterschiedliche Strecken anpasse. Dazu beziehe ich mich primär auf die Regler von Hobbywing (XD10Pro) und Reved (BREVE), jedoch können die Einstellungen und Herangehensweisen auch mit anderen Reglern verwendet werden.

Für mein Erklärtes verwende ich grundsätzlich eine Lineare 100%ige Gaskurve auf der Fernsteuerung. Dies würde ich auch wärmstens empfehlen, da man so nicht den Überblick verliert, da eine Gaskurve auf der Fernsteuerung einen grossen Eingriff darstellt.

 

Ich teile dafür die Gaskurve in vier Bereiche ein:

1.     Low End

2.     Mid End

3.     High End

4.     Top End

Für jeden Bereich stehen gewisse Parameter zur Verfügung, welche ich nun erläutern werden.


Mit dem «Low End» habe ich das Ziel, möglichst viel Traktion aus langsamen Kurven zu bekommen, da ich möglichst wenig Raddrehzahl brauche, um den optimalen Grip Punkt zu finden. Dabei helfe ich mit der Softening Value/ Softening Range (HW) rsp. Smooth Start Rate/Range(ReveD) nach. Da kann man jeweils mit dem Wert, eine Art negativ Gaskurve für den angegebenen Bereich definieren. Also gebe ich angenommen 10% Gas am Trigger, ist der Output vom Motor und somit von der antreibenden Achse nur 5%. Wo der ideale Wert liegt, muss jeweils auf jedem Untergrund herausgefunden werden. Ein grosser Wert ist nicht per se besser, da bei einem zu grossen Wert nur der Bereich immer übersprungen wird, da man sowieso zu wenig Raddrehzahl hat. Ich persönlich bewege mich da oft in einer Range von +- 20% und eine rate/value von 5-10%. Wichtig, diese Einstellung ist nur für den Low-End Bereich angedacht.

 

Im Mid End Bereich wird nichts eigestellt. Dieser Wert ist primär von der Übersetztung abhängig und wird bewusst so gelassen, wie sie ist. Passts hier nicht, muss mit anderen Ritzel/HZ gearbeitet werden.

 

Oft teste ich Fahrzeuge, welche zwar im low und mid end Bereich sehr viel Traktion haben, die Raddrehzahl optimal zum Grip stimmt, jedoch in langen und grossen Kurven verhungern. Dadurch tendiert man nach innen zu ziehen, den Winkel zu reduzieren oder mit einem Turbostoss die nötige Raddrehzahl zu generieren um auf der gewünschten Linie und Winkel zu bleiben. Gerade das letztere bringt oft sehr viel Unruhe ins Fahren und stört ein smoothes, konstantes und präzises Fahren. Durch den abrupten Raddrehzahlwechsel hat man oft kurzfristig zu viel, und dann wieder zu wenig Drehzahl. Hier kommt die Einstellung des «High End» zu tragen. Es nennt sich: Boost timing

Lange war ich der Ansicht, dass Boost im Drifter nicht wirklich etwas verloren hat, bis ich nun nach und nach die Vorzüge erkennen konnte. Anders als der negative Einfluss der Softening Value, hat der Boost eine additive Wirkung. Also wenn ich 10% mehr Gas am Trigger gebe, ist der Output 15% am Rad. So erhalte ich gerade in dem Bereich, wo ich verhungere die nötige extradrehzahl, ohne dass eine grober Turbo kickt.

Gerade der ReveD BREVE Regler hat diese Einstellmöglichkeit perfektioniert. Anders als bei anderen Reglern (welche die Boost Aktivierung jeweils Drehzahlabhängig haben und somit es recht schwierig sein kann, wann nun der Boost wirklich einsteigen soll) kann man den Boost via Trigger Position aktivieren lassen. Dies ist viel einfacher herauszufinden und erfahrungsgemäss liegt da der Wert zwischen 50-70%. Mit dem ReveD BREVE kann man zudem noch steuern, dass der Boost nicht on-off mässig einsteigt, sondern smooth via Grad pro 1000 Umdrehung. So erhält man gerade in einer grossen Kurve das ideale Drehzahlband und verhungert somit nicht mehr. Aktuell fahre ich hier mit einem Boost von 10-20 Grad, dies ist jedoch sehr Strecken und Untergrund abhängig. Durch dieses Plus an Raddrehzahl vernachlässigt man nicht den Grip aus der Kurve heraus, hat aber in der grossen Kurve noch genug Reserve um den Drift schön und präzise zu halten.

 

Kommen wir nun zum «Top End». Das Top End ist der Turbo und ist in erster Linie dazu da, Fahrfehler zu korrigieren, Transitions aggressiver & snappiger zu machen oder auch zum verlangsamen im Chase. Auch kann durch das Eintauchen der Hinterachse Grip generiert werden. Wieviel Turbo man genau fahren will, muss man für sich selbst herausfinden. Ich bin da oft mit einem Wert von 30° unterwegs. Passe auf, sofern der Boost keine Enddrehzahl kennt, wird der Turbo und Boost Wert addiert.

 

Die Grafik soll euch zudem noch bildlich erklären, wie der effektive Output am Motor verändert wird und wo der Unterschied zu einer reinen Fernsteuerungsgaskurve liegt. Denn bei der Fernsteuerungskurve kann man jeweils nur den Output subtraktiv beeinflussen, nicht aber additiv. Ich persönlich habe stellenweise jedoch trotzdem noch eine leichte Gaskurve, welche ich NACH dem ESC Setup erst draufspiele, um einfach und schnell Feinanpassungen vornehmen zu können. Dies ist gerade bei Wettkämpfen ein Vorteil.

 

Natürlich führen viele Wege nach Rom, dieser ist jedoch der, welcher ich jeweils selbst gehe und für mich aktuell sehr gut passt. Probiere es aus und finde dank diesem kurzen Leitfaden deine perfekte Einstellung.



 Die Grafik widerspiegelt nicht eine reale Kurve, sie soll jeweils als Veranschaulichung dienen.

 

 

332 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

1 Comment


Coole Erklärung, danke dir 👍🏼

Like
bottom of page