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Spirit of RC Drift

Es ist eine Weile her, seit ich mich hier gemeldet habe. Wie Ihr alle wisst, hatten wir einen grossen Umbau auf meiner Heimstrecke, RC Drift Palace, welche sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Zudem ist das 2te Projekt, der Max Angle Shop, auch sehr gut am Gedeihen und produziert daher auch genug zu tun.

Nun habe ich endlich mal wieder Zeit, etwas für diesen Blog zu schreiben.


Der heutige Beitrag ist mehr ein Denkanstoss/Diskussionsanstoss, als ein Informativer Beitrag wie Ihr euer Driftchassis verbessert. Und da fangen wir gleich an. Warum soll das Driftchassis «besser» funktionieren. Was ist das Ziel beim Driften? Welcher Stil ist «gut» oder «schlecht»? Mit solchen Fragen ist man immer wieder konfrontiert und es ist klar, dass es keine eindeutige Antwort dazu geben wird. Ich erläutere daher nur meine eigene Sicht und freue mich, mit anderen Ansichtsweisen zu diskutieren. Via Chat oder auf der Strecke.


Mir war es schon immer bewusst, dass unterschiedliche Stile existieren. Wieder erneut aufgefallen ist es mir jedoch, als wie vergangenen Monat auf der GAMESCOM in Köln an einem grossen Fun-Driftevent teilnahmen. Schon die Strecke war anders als wir es gewohnt sind. Sehr grosse Fläche, sehr weite Radien, gepaart mit 2 gut gewählten Geraden. Das Layout hat echt Spass gemacht. Beim Fahrstil merkte man aber sehr schnell sehr grosse Unterschiede und als ich dann auch ein «Deutsches» Chassis probieren durfte, wurde mir auch schnell klar warum der Unterschied so krass ist. Das Chassis liess quasi keinen Input des Fahrers zu. Das Gyro + die Fernsteuerung sind so krass abgestimmt, dass Sie eigentlich fahren, und nicht der Fahrer selbst. Auch die Drehzahl ist auf den Punkt optimiert, für den maximalen Schlupf. Daher war dann auch eine Adaption auf andere Driftzustände nicht möglich, da das Setup gar nicht mehr das Spektrum abdeckt, dass man es so fahren könnte. Somit ist das Fahrzeug in einem Winkel zwischen 10-40 Grad extrem stabil, extrem schnell (da es konstant Traktion aufbaut, da man nie «zu viel» Wheelspin haben kann). Fährt jedoch ein Fahrzeug vor, welches mehr Winkel fährt, ist man komplett aufgeschmissen. Entweder wird mit Start-Stop irgendwie versucht, hinten zu bleiben oder man sucht sich halt einen anderen Leader.

Dieser Stil hat mir überhaupt nicht gefallen und ich habe das Gefühl, dass dabei sehr viel vom eigentlichen «Drift Spirit» verloren gegangen ist.

In der Diskussion mit unterschiedlichen Fahrern konnte man auch immer wieder heraushören, dass es halt eher für eine Competition gesetupt ist und daher der Kompromiss eingegangen werden muss. Ich finde man muss definitiv einen Unterschied sehen zwischen «Competition» und «Plauschfahren». Aber man darf diesen Unterschied auch nicht in Stein meisseln, denn ich fahre zum Beispiel auch nur als Plausch Competitiv. Daher werde ich jetzt mal meine Ansichten erörtern wie ich diese zwei Kategorien sehe.


Plauschfahren: Driften als Feeling. Sei es jetzt auf einer scaligen Strecke, mit einer sehr detaillierten Karosserie, alleine oder in einem Tandem. Es geniessen, wenn man total eintaucht in die Modellwelt und quasi sein RC-Modell fühlt, als sitze man selber hinter dem Steuer. Die Faszination hinter der Modellwelt erfühlen.

Competition: Genau das gleiche wie ich bereits geschrieben habe, nur dass dir ein Judge vorgibt wie du eine Kurve, eine Gerade oder einen Chase umzusetzen hast. Also eigentlich keinen Unterschied  . Der Unterschied dieser zwei Kategorien kommt erst zustande, wenn der Judge etwas sehen will, wo in meinen Augen nicht «driftwürdig» ist (Hart ausgedrückt). Die Optimierung auf einen ganz bestimmten Zustand, welcher aber mit einem sehr grossen Kompromiss einhergeht, da nicht mehr das ganze Spektrum abgedeckt werden kann. Dieser Stil schreckt in meinen Augen auch sehr viele Fahrer ab, was ich auch verstehe, da ich möchte selbst auch das ganze Spektrum an RC Drift ausüben und nicht nur einen teil. Zumal dieses Spektrum doch der Unterschied ist, was uns von den «Race» Kategorien abhebt. Dort geht es um die schnellste Rundenzeit und nicht um ein komplettes Repertoire an Zielen.


Daher habe ich auch mit dem SwissSlidewars die Vison, gegen diesen Stereotyp vorzugehen wo im Grunde aussagt Competition = Geschwindigkeit. Ich finde es ist doch eine viel grössere Herausforderung, wenn die Competition eine zusätzliche Herausforderung ist. Also das gesamte Spektrum abdeckt und sich nicht nur auf einen Teilbereich spezialisiert ist. Also bin ich bemüht, als Judge den Skill zu bewerten. Kann ein Fahrer alle Finessen unterschiedlichen Manöver beherrschen? Denn das ist doch die Kunst des Driftens?

Was ist eure Meinung dazu? Gerne führe ich meine Gedanken noch weiter aus und lerne mehr von euren Ansichten. PS: Die Anmeldung für den 3ten Lauf in Bischofszell ist offen, mehr Infos unter SwissSlidewars auf Facebook.

299 Ansichten1 Kommentar

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1 Comment


The Basement Lab
The Basement Lab
Sep 12, 2022

Hallo Pascal,


wir hatten zeitweise auch seh schöne Runden. Hat super Spaß gemacht und es war toll euch alle kennenzulernen. Hoffe das nächste mal ist nicht fern.


Zu deinem Betrag möchte ich eine Meinung abgeben 😅 ich sehe es eigentlich so wie du. Also grundsätzlich möchte ich nicht, das der Spirit verloren geht. Dafür steht Tanoshi Circuit und genau das vertritt unsere Gruppe #Spiritgang


Aber was ist denn überhaupt dieser Spirit? Ich für mich persönlich musste feststellen, dass der Spirit die Zeit mit meinen Freunden und Bekannten ist. Die Zeit in der wir gemeinsame Runden drehen, nette Gespräche führen, fachsimpeln, lachen, trinken und viele tolle Runden zusammen haben. Aber wie kann ich das auf einen Fahrstil reduzieren?? Richtig! Das geht…


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